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Die erste elektrische Fahrt, gleichzeitig die erste ETCS L2 Fahrt im Gotthard Basis Tunnel

Am Vorabend sind Bertold, Thomas und ich nach Biasca gereist. Dem RBC mussten noch neue Krypto-Schlüssel geladen werden, damit sich die Lok auch mit dem RBC verbinden kann. Vorgängig hatten wir an zwei Tagen versucht eine Lok aus Zürich mit dem RBC vom Gotthard zu verbinden. Am ersten Tag kam keine Verbindung zustande, am zweiten Tag erst am Nachmittag, nachdem die Schlüssel erneut eingespielt wurden.

Wir wussten also, dass die Verbindung “Lok in Zürich – RBC Gotthard” funktionieren würde. Einige Unsicherheiten gab es aber immer noch. Wir würden eine andere Lok verwenden und im Gotthard wird eine andere Funkzelle verwendet als in Zürich.

Frühmorgens sind wir aufgestanden – auf der Fahrt zum Briefing haben wir noch Sandwiches gekauft. Seit 2007 hatte ich keine Feldtests mehr geleitet und war darum etwas nervös. Wir waren früh am Briefing, so konnte ich das gesammte Programm nochmals kurz durchgehen. Zuerst musste die Elektro-Lok gemäss einer Handlungsanweisung per Diesel in den Tunnel geführt werden. Dies weil ausserhalb keine Fahrleitung vorhanden ist. Danach sind ein paar Orientierungsfahrten vorgesehen, damit sich alle mit der Teststrecke Faido-Bodio-West vertraut machen können. Dann gibt es Tests bei denen alle Datenpunkte angefahren werden, dies sind Balisen zur Eichung der Odometrie und Signale(Merktafeln). Diese Prüfung wird “Übereinstimmungsprüfung” genannt, dabei stellt sich heraus, ob Plan und Bauwerk übereinstimmen.

Das Briefing wird von Giuseppe geführt, er ist Fahrdienstleiter aus Bellinzona und eigentlich italienisch Sprachig. Nach der Anwesenheitskontrolle übergibt er mir das Wort. Ich solle das Programm detailliert erklären. Etwas erstaunt gehe ich zuerst auf die Handlungsanweisung ein, es ist ja das erste Mal, da diese angewandt wird. Danach auf die Übereinstimmungsprüfung. Dann werden die Rollen durchgesprochen. Giuseppe ist der Versuchsleiter, der Oberlokführer ist der operative Probeleiter und ich bin der technische Versuchsleiter. Ausserdem wird bekanntgegeben welche Rolle mit wem sprechen darf und wer mit wem nicht. Damit werde ich wohl etwas Mühe haben…

Nach Abschluss des Briefings gehen wir zum Zug, Giuseppe und die Kollegen gehen ins Stellwerk. Der kleine Zug bestehend aus Lok und Diesellok wird fahrbereit gemacht. Bei der Leitstelle verlangt der Lokführer die Weicheneinstellung, sodass wir zum Portal des Tunnels fahren können. Die Stimmung auf der Lok ist freundschaftlich, aber etwas angespannt, denn niemand weiss, ob die Versuche funktionieren werden.

Gemäss Handlungsanweisung werden wir im Abschnitt 7735 abgestellt und abgekoppelt. Die Diesellok fährt zurück und wir fahren den Stromabnehmer hoch. Zuvor hat noch keine Elektro-Lok hier Strom bezogen, und tatsächlich, das Voltmeter zeigt Spannung. Wir können also Fahren. Giuseppe gibt seine Zustimmung und wir bewegen uns langsam, aber höchst erfreut in den Abschnitt 7733. Dann verlange ich, der technische Versuchsleiter, beim operativen Probeleiter, dass vom Versuchsleiter Notzugfahrstrassen eingestellt werden. Bei diesen Notzugfahrstrassen darf nur mit “Fahrt auf Sicht” gefahren werden – genau das wollen wir für die Orientierungsfahrt.

Im Abschnitt 7733 schalten wir das ETCS ein. Es wird Level 0 gemeldet, wir wechseln manuell nach Level 2. Das Fahrzeug erhält eine Schnellbremsung/Trip – im Stillstand. Erwartet hätten wird, dass eine Verbindung zum RBC aufgebaut wird, dies passiert jedoch nicht. Wir setzen die Schnellbremsung zurück – leicht erstaunt prüfen wir die Möglichkeiten das Gotthard RBC anzuwählen. Die Menüs sind alle grau, wir können nichts bedienen. Dann schlage ich vor, die Lok nochmals neu zu starten. Der Hauptlufthahn wird geschlossen, damit erfolgt ein Komplet-Reset. Als der Zug wieder Aufstartet, verbindet er sich direkt mit dem RBC. Nach 10 Sekunden bricht die Verbindung aber wieder ab. Ich habe da so eine Vorahnung. Vermutlich hat sich die Lok zum zuletzt angewählten RBC verbunden – und das kann eigentlich nur das NBS RBC in Olten sein. Wir sind etwas enttäuscht, lassen uns aber nicht entmutigen.

Wir prüfen die Telefonnummer des RBC, und siehe da, es ist tatsächlich die Telefonnummer vom RBC in Olten eingetragen. Wir ändern auf die Gotthard-Nummer. Der Zug verbindet sich erneut, die Verbindung bleibt bestehen. Das Gotthard-RBC mag uns mehr. Freude herrscht!

Nun gibt der Fahrdienstleiter seine “Zustimmung zur Fahrt” und wir fahren ab im Modus StaffResponsible. 100 Meter vor uns liegen die ersten Balisen. Auf den Balisen erhalten wir TAF, das bestätigen wird. Dann erteilt uns das RBC eine Fahrerlaubnis für FullSupervision! Die Freude ist riesig und das Erstaunen auch, hatten wir ja eine Notzugfahrstrasse für eine “Fahrt auf Sicht” verlangt. Nach Rückfrage im Stellwerk wird uns mitgeteilt, dass das Signal grün sein, das heisst also es ist eine normale Zugfahrstrasse eingestellt, was dann auch FullSupervision entspricht. Giuseppe und das Italienisch scheinen hier etwas mitzuspielen… Mit 40km/h fahren wir bis in den Abschnitt 7707, wechseln dort nach “Fahrt auf Sicht”, und fahren so in den letzten Abschnitt 7705 der Teststrecke ein.

Am Ziel steigen wir aus der Lok aus. Inzwischen haben alle die Jacken ausgezogen. Am Portal waren es noch windige 2°C, hier im 7705 können wir ohne Weiteres im T-Shirt herumlaufen. Freundenjuchzen und Klatschen hallen durchs Tunnel. Alle Anspannung ist verflogen, die Stimmung ist gelöst. Es werden Erinnerungsfotos geschossen von dieser denkwürdigen ersten Fahrt, bei das System praktisch auf Anhieb fehlerfrei funktioniert hat.

Die Rückfahrt machen wir mit normalen Zugfahrstrassen und einer Geschwindigkeit von 80km/h. Wie bei der Hinfahrt kontrolliere ich die Tafeln. Es ist alles richtig aufgestellt, auch die Balisen funktionieren – wir erhalten nirgends eine Schnellbremsung. Somit weiss ich, dass die nachfolgenden Tests funktionieren werden, ebenso die in den nächsten Wochen geplanten Fahrten. Dies ist sehr erleichternd, da haben sich die 4 Jahre Vorbereitung im Labor doch voll ausbezahlt.

Vor der Übereinstimmungsprüfung machen wir Pause im Querschlag 173. Der operative Probeleiter, der auch auf der Lok ist, nimmt sein Koffer von der Lok mit dorthin. Er packt Wasser, diverse Tassen, Beutelsuppe, sowie eine Nespresso-Maschine inklusive Kapselarsenal aus. Alle grinsen ab dieser Ausrüstung und genehmigen sich hocherfreut solch eine kleine Mahlzeit.

Nach der Pause wird die Übereinstimmungsprüfung durchgeführt und es werden noch weitere Datenpunkte bezüglich L0/ZUB geprüft. Dann bestellen wir auch schon die Diesellok, die uns im Abschnitt 7735 abholen kommt. Einige Fahren mit dem kleinen Zug zurück, ich nehme den am Portal bereitgestellten Bus.

Zurück beim Debriefing werden wir mit einer Flasche Champagner und Schokolade empfangen. Wir schütteln uns alle die Hände. Historisch! Gleichzeitig eine erste elektrische Fahrt und die erste ETCS L2 Fahrt zu machen – und das erst noch erfolgreich. Ich kenne kein Projekt, bei dem das so geplant wurde. Im Gegenteil, alle erste ETCS L2 Fahrten, die ich bisher kenne gingen schief. Diese Inbetriebnahme ist also sehr hoch einzustufen!

Giuseppe geht die Punkte vom Debriefing gewissenhaft durch, erste Verbesserungen werden bereits angesprochen und der Ausblick auf den nächsten Tag gemacht. Überglücklich beenden wir den erfolgreichen Tag.

Quotes I like

There are some quotes that inspire me. Here are some of them. The order is not specific. Perhaps they also inspire you.

 

Perfection is achieved, not when there is nothing more to add, but when there is nothing left to take away. —Antoine de Saint-Exupéry

You miss 100 percent of the shots you never take. —Wayne Gretzky

Strive not to be a success, but rather to be of value. –Albert Einstein

“Be yourself; everyone else is already taken.” –Oscar -Wilde

“Life is what happens to you while you’re busy making other plans.” –John Lennon

“Two things are infinite: the universe and human stupidity; and I’m not sure about the universe.” –Albert Einstein

“Two roads diverged in a wood, and I took the one less traveled by, and that has made all the difference.”  –Robert Frost

“The best revenge is massive success.” –Frank Sinatra

“When everything seems to be going against you, remember that the airplane takes off against the wind, not with it.” –Henry Ford

“It’s not the years in your life that count. It’s the life in your years.” –Abraham Lincoln

“Whenever you find yourself on the side of the majority, it is time to pause and reflect.” –Mark Twain

“I have not failed. I’ve just found 10,000 ways that won’t work.”  –Thomas A. Edison

“Great minds discuss ideas; average minds discuss events; small minds discuss people.” –Eleanor Roosevelt

“Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn’t do than by the ones you did do.” –Mark Twain

“We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
–Randy Pausch

First Field Tests

Last week we had the first field tests. I had to travel all the way from Zurich to Biasca in the south of Switzerland and south of the Gotthard mountain. We started with a short introduction to learn what the state of our system is. After that we checked the version of the different subsystems. Our system contains interlocking, RBC and centralized train control (CTC). The versions we found were more or less what we expected.

At this time I saw an occupation moving in the tunnel – so this must be a train! I took the opportunity an switched the lights to green to protect the trains route. The train cleared the route how it must be – again a positive result. The train was from the construction work and moved concrete.

Some other tests took the rest of the day. The other day we started with power loss tests. We switched off some conductors (one of three) and looked to the system. On one hand we looked to the messages for the operator, on the other hand we saw that the system still was running. So our concept of redundancy was good – what we knew before from lab tests, but we had to know whether the installation in the field was done correctly.

After that work we went to the operators place. From there the tunnel will be operated and also the whole italian part of Switzerland. This building is breath taking – absolute cool architecture! See below.

CEP
CEP

The real field test with running trains will start at the end of 2013 – I will be there.
In the mean time the GLAB will produce a lot of results.

2013

What’s up for 2013?
In the lab we will have a lot of work. Aim is to spend the effort on the right tasks – this will be vital. We have to write some scripts. Afterwards they are used to test by our testers, who work in pairs of two. Anyway, someone is missing and we have the opportunity to hire someone. Who will bring new knowledge to the team?

Testing – how to develop my skills
There is not much time to sharpen the saw and so I have to focus on some points. I will take time to watch the BBST movies by Cem Kaner. http://www.testingeducation.org/BBST/ if possible I try to take a course and do a certificate of the BBST at http://www.associationforsoftwaretesting.org/training/schedule/.
Maybe there is the chance to get to one or two conferences. First priority would be http://lets-test.com/ because the feedback for last years conf was great. Second prio is, of course, http://www.swisstestingday.ch/ because it’s just nearer, shorter and more affordable.

Following people
Aleksis Tulonen, from Finland, seems to have good opinions in testing.
Adam Knight, passionate software tester
Michael Rueetschli, some SBB insights
IlariHenrik Aegeter, asks simple questions that need deep thinking – has to visit the lab
James Markus Bach, please give me a riddle – but not on number patterns
Ajay Balamurugadas, I read his three books
Mona Hinnen, Geek-Girl – I got the #twalender!
Jari Laakso, young upcomming mind

Freetime: Sailing! AEGEAN RALLY 2013 as bowman in the crew of Walter Kraher on the TRINITY GER 4712 which will take on 19. – 28. July 2013

How to display test results for the management? A question…

Something I learnt is that testers provide a service to the management. The management shall gain confidence of the status of the product. That the tester itself can learn about the product he carries out some test cases. As it is normal, the tester finds some bugs.

What is visible to the management? Often it is a percentage of passed/failed test cases. And now it’s getting interesting. The first question is: When is a test case failed? If the goal of the test case can be reached and no bugs are detected, it’s a pass – that’s mostly clear to everybody, but what status do you set, if you found a minor bug? Passed or failed? Some strict people say, if there is a bug it’s a fail. This might lead to the situation that a few bugs impact a lot of the test cases. This is bad for the visible percentage of passed/failed test cases. Quickly you get unwanted (?) management attention, being asked whether the software quality is bad. For sure it is not, but it looks like.

Asking @alanpage what to do, he suggested making something visible “…something to do with product quality…”. As this is sounding good, I was seeking for some KPIs that can be generated out of our databases (test cases and buglist). Something we can produce quickly is a report about the severity of the bugs. As expected there are no bugs with severity 1 and only a few with severity 2. The most of the bugs are in 3 and a few in 4. A pie chart made visible to the management that there is no urgent matter to take measures as there are no severe bugs.

The management was satisfied for a second. But the “real problem” of a bad passed/failed percentage is not solved. Out of our data bases (test cases and buglist) we would be able to say that one bug affects ‘a number of’ test cases. Like this an impact analysis could be done of which bugs affect which test cases. As a result a hit list (bug with most affected test cases) can be produced. Anyway the management, I guess, needs a chart to understand it.

What would such a chart look like? Suggestion appreciated. 🙂
Or do I need just words to explain the impact of a few bugs to a lot of tests. As always the management is looking for a quantitative answer. I would also definitely feel better making a real and stressable conclusion than just guessing.